BV POP formuliert konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik zur Popförderung in Deutschland

18.06.2025

Der Bundesverband Popularmusik e.V. (BV POP) lud vom 12. - 13. Juni 2025 zum POP FORUM in die diesjährige Kulturhauptstadt Chemnitz ein. Im Rahmen von POPxKOSMOS und dem KOSMOS Festivals wurde der Austausch und die Vernetzung der Popularmusikszene mit Fokus auf den Osten Deutschlands vorangetrieben.

Beim POP FORUM wurde mit über 120 Teilnehmenden an Runden Tischen, in Workshops und Podiumsdiskussionen darüber gesprochen, welche Rahmenbedingungen es braucht, um (Nachwuchs-)musiker*innen zu fördern, die Entwicklung von Musiknetzwerken voranzutreiben und nachhaltige Strukturen für die Popkultur zu schaffen.


“Die diesjährige Fachkonferenz haben wir bewusst in Chemnitz platziert und war dank der Kooperation mit dem KOSMOS und weiteren sächsischen Initiativen ein voller Erfolg! Die wertvollen Beiträge unserer Gäste, die intensiven Debatten und die herzliche Atmosphäre haben uns viele neue Impulse, Projektideen und Kooperationen für eine zukunftsfähige, offene Popkultur geliefert, die wir nun in unsere Netzwerke tragen.” – Olaf Kretschmar, Vorsitzender BV Pop e.V.


"Wir haben uns sehr gefreut, die Bundeskonferenz erstmals im Osten Deutschlands und dann auch noch in der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz durchzuführen. Vor allem für die Stärkung der regionalen Popkultur ein starkes Signal, da zu sein, wo Popförder-Strukturen noch nicht hinlänglich etabliert sind." – Alex Pagel, Vorstandsmitglied BV Pop e.V. und Programmleitung beim Projekt KREATIVES SACHSEN.


Zentraler Punkt waren die Forderungen eines White Papers, welches der BV POP in einer Reihe von richtungsweisenden Roundtables über die letzten 11 Monate in Nord, Süd, West und Ost erarbeitet hatte. Diese standen am ersten Tag im Zentrum der Diskussion auf dem Podium “Soundtrack der Zukunft – Wie Pop und Politik sie gemeinsam gestalten können” mit Vertreter*innen der Politik Nora Seitz (CDU/CSU) und Martin Dulig (SPD), der Initiative Musik-Geschäftsführerin Katja Lucker und Olaf Kretschmar, als erster Vorsitzender des BV POP.

Die Handlungsempfehlungen im Wortlaut:


Pop ist Demokratie! Wir brauchen regionale Anlaufstellen und eine Stärkung der Popförderung als Beitrag zur Demokratieentwicklung.

Förderung neu denken! Wir fordern flexible und verlässliche Förderungen statt Projektitis, um unter anderem wichtige Netzwerke zu erhalten und zu sichern.

Bestandsschutz für die Szene! Wir fordern neben dem Bürokratieabbau eine Novellierung der Fördertöpfe hin zu mehr direkten Zuschüssen für (professionell) agierende Musikschaffende

Bund muss liefern! Wir fordern eine stärkere strukturelle Basisförderung der Popkultur in den Regionen und Bundesländern durch den Bund, um die Abhängigkeit von Landeshaushalten und potenziell antidemokratischen Kräften zu verringern.

Räume für Kreativität! Wir fordern mehr geförderte Probe-, Begegnungs- und Experimentierräume für Musiker:innen und Kulturschaffende in Stadt und Land.

Zukunft gestalten! Wir fordern mehr Vertrauen, Unterstützung und Kollaborationsmöglichkeiten für Förderideen der Jugend und nachwachsenden Generationen.

Netzwerk Stadt & Land! Wir brauchen eine bessere Vernetzung von Popkulturschaffenden in urbanen und ländlichen Räumen, auch, um die Konzentration in Ballungszentren aufzubrechen.

Ehrenamt stärken! Wir fordern die Einführung eines "Kulturakteur:innen-Urlaubs" analog zum Bildungsurlaub sowie eine Erhöhung der Ehrenamtspauschalen für Engagierte, z.B. in der Popkultur.

Kultur = Wirtschaft! Wir fordern die Anerkennung und Förderung der Popkultur als wichtigen Faktor der Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung.


Das POP FORUM mündete am zweiten Tag in den POPxKOSMOS-Konzertabend, bei dem 11 Acts aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands und der Tschechischen Republik live auftraten und somit den Auftakt zum KOSMOS Festival bildeten.


Fotocredit: @d.nietze_fotografie


Hier könnt ihr das Panel "Soundtrack der Zukunft: Wie Pop und Politik sie gemeinsam gestalten können" nachhören:

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